Montag, 16. Februar 2009

Die Sirene

Das passiert selten: Beim Lesen im Zug habe ich ein Meisterwerk entdeckt.  Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Die Sirene. Gäbe es nicht den "Leopard", hätte schon diese Erzählung den Fürsten von Lampedusa unsterblich machen  müssen. Im Klappentext ist zu lesen: "So berichtet die Titelerzählung von einem alten Mann, der seit seiner Jugend einer zauberhaften Sirene verfallen ist und keine andere Frau mehr lieben kann." Der Held bloß ein alter Mann, kopflos einem mythischen Wesen verfallen? Nein. Er ist ein Titan, ein Halbgott, eine Existenz, wie sie heute kaum mehr gedacht werden kann, und hat die Liebe zu einer Unsterblichen erfahren. Man soll das Großartige nicht herunterbrechen auf das Gewöhnliche.

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